Rosinen aus New York – Bessere Arbeitsbedingungen für die Pflege

Ich kenne die Herausforderungen der stationären Altenhilfe und finde die politische Diskussion rund um das „Jahr der Pflege“ ermüdend. Wie groß muss der Leidensdruck oder wie schwarz müssen die Prognosen noch werden, damit man sich endlich mal auf ein gemeinsames Ziel einigt und losmarschiert. So wie in New York…

Auch wenn das amerikanische Gesundheitssystem am kollabieren ist, sind zumindest in New York City Ansätze auszumachen, mit denen die Arbeitsbedingungen der deutschen Langzeitpflege in dem politisch und wirtschaftlich vorgegebenen Rahmen deutlich verbessert werden können. Zum Beispiel ein weniger belastendes Schichtsystem. Oder eine den Fähigkeiten entsprechende Aufgabenverteilung, die bei deutlich reduziertem Gesamtaufwand zu besseren Ergebnissen führt. Oder einfach folgende Grundhaltung:

„Ohne unsere Mitarbeiter sind wir nichts.
Was können wir alleine schon bewegen?“

In Amerika ist es um das Ansehen des Berufsfeldes Pflege nicht besser gestellt als in Deutschland. Dort wird die Antwort auf die Berufsfrage auch mitleidig quittiert mit einem „pflegen: das könnte ich ja nicht“. Dennoch sind die Pflegekräfte in New York zufriedener und bleiben länger in ihrem Beruf. Die Arbeitgeber tun auch eine Menge dafür, denn die Fähigkeit, Mitarbeiter langfristig an einen Betrieb zu binden, ist dort ein offen darzulegender Qualitätsindikator.

Und zufriedene Mitarbeiter pflegen einfach besser! Gerne gehe ich mit Ihnen in Klausur. Wir könnten Ihre Problematik kurz aufzukochen und dann gemeinsam Lösungen und Fahrpläne entwickeln für die Einrichtung von morgen, in der vieles einfach anders sein wird – bei gleichen Rahmenbedingungen.

» Artikel „Was wir vom amerikanischen Pflegesystem lernen können“, veröffentlicht in der Fachzeitschrift „Die Schwester Der Pfleger“ Ausgabe 11/09

Meine auswärtigen Erfahrungen sammelte ich im Rahmen des Internationalen Hospitationsprogramms Gesundheit und Pflege der Robert Bosch Stiftung. Viereinhalb Wochen war ich in der New Yorker Pflegeszene unterwegs und habe fünfzehn verschiedene Institutionen intensiv (mit)erlebt. Der vielseitige Erfahrungsaustausch mit hochqualifizierten Fachkräften und den Visionären dieser schrägen Metropole forderte die Reflektion des eigenen Systems und bietet eine gute Grundlage zur Planung & Entwicklung neuer Lösungsansätze.

Interessiert? Mehr dazu gibt es unter anderem in „Mehr Zeit für die Pflege! Das Workbook für die stationäre Altenhilfe“, siehe Buchvorstellung.